Seit März 2024 besteht eine offizielle Partnerschaft zwischen dem Landkreis Landsberg und dem Distrikt Newala in Tansania. Der Kreistag hatte diesen Schritt mit großer Mehrheit beschlossen, um kommunale Entwicklungspolitik zu fördern.
Anders als klassische Entwicklungshilfe von staatlicher Seite setzt dieser Ansatz auf Projekte vor Ort, die direkt auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten sind. 90 Prozent der Finanzierung übernimmt das Bundesentwicklungsministerium, Grundlage sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Schwerpunktbereiche sind Gesundheit, Bildung und Armutsbekämpfung. Ein erstes erfolgreiches Beispiel ist die Ausstattung eines Gesundheitszentrums in Newala mit Solaranlagen, Batteriespeicher, sanitären Einrichtungen und fließendem Wasser. Parallel werden Elektriker*innen ausgebildet, die die Anlagen warten und so eine langfristige Versorgung sichern.
Auch private Initiativen tragen zur Partnerschaft bei: Ein Unternehmer aus dem Landkreis importiert fair gehandelte Cashew-Nüsse aus Newala, die mittlerweile bei REWE in Landsberg erhältlich sind. Zehn Cent pro Packung fließen direkt an Schulen im Distrikt. Da Cashews die wichtigste Einkommensquelle der Region sind, bietet dieses Projekt faire Perspektiven.
Darüber hinaus läuft ein Austausch im medizinischen Bereich, etwa mit dem Klinikum Landsberg. Er soll dazu beitragen, dass die Ausbildung von Fachkräften in Newala künftig auch in Arbeitsmöglichkeiten mündet – eine Chance für beide Seiten.
Zudem engagieren sich die Gemeinden Windach und Eresing mit Projekten zur Frauen- und IT-Bildung. Begleitende Veranstaltungen im Landkreis, wie ein Wettbewerb um die schönsten Kalebassen oder Vorträge zu Konsum und Müllexporten, stoßen auf große Resonanz. So wächst die Partnerschaft Schritt für Schritt – lebendig, konkret und nachhaltig.
Kommentar von Kilian Fitzpatrick (Kreisrat): Die Partnerschaft mit Newala ist ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung auf kommunaler Ebene. Statt abstrakter Entwicklungshilfe entstehen hier konkrete Projekte, die Menschen direkt vor Ort helfen – von der Gesundheitsversorgung über Bildung bis hin zum fairen Handel. Dass sich auch Gemeinden, Unternehmen und Bürger im Landkreis engagieren, zeigt: Nachhaltigkeit funktioniert am besten im Miteinander. Ein gelungenes Beispiel, wie globale Solidarität lokal wirken kann.