Der Regionale Planungsverband Oberland, dem unter anderem die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau angehören, arbeitet derzeit an einer Neufassung des Regionalplans – mit besonderem Fokus auf Flächen für Windenergie.
Der aktuelle Entwurf sieht 75 Vorranggebiete für Windkraft vor, in denen der Ausbau der Windenergie gegenüber anderen Nutzungen bevorzugt wird. Drei dieser Flächen befinden sich in Wessobrunn und Raisting, direkt an der Grenze zum Landkreis Landsberg am Lech.
Die Verwaltung im Landkreis Landsberg äußerte im vorangegangenen Kreisausschuss Bedenken, dass Windräder an diesen Standorten die Sicht auf die Alpen und damit die touristische Attraktivität am Westufer des Ammersees beeinträchtigen könnten. Diese sollen im laufenden Anhörungsverfahren eingebracht werden. Hier konnte der Ausschuss jedoch der Argumentation der Verwaltung nicht folgen und lehnte daher einen kritischen Kommentar mehrheitlich ab. Auch der Kreistag folgt nun dieser Empfehlung mit einer deutlichen Mehrheit von 34 zu 13 Stimmen.
Kommentar von Kilian Fitzpatrick (Kreisrat): Dass ein paar Windräder, die irgendwo abseits errichtet werden, die Menschen davon abhalten, an den Ammersee zu kommen, scheint doch etwas weit hergeholt. Hier hat sich eine deutliche Mehrheit der Meinung der Grünen Fraktion angeschlossen! Klimaschutz und Tourismus ergänzen sich. Denn was nützt die schönste Aussicht, wenn der Klimawandel unsere Alpen zerstört? Ob man Windkraft mag oder nicht, unsere Gesellschaft braucht dringend eine regionale und saubere Energieversorgung – und ganz nebenbei, kaum etwas anderes kann Strom so günstig erzeugen.