Verfahrenslotsin – Bericht

Auf Anfrage von Kreisrätin Monika Groner (Grüne) stellt sich die für das Landsberger Jugendamt zuständige Verfahrenslotsin, Theresa Graf, vor. Neben dieser beratenden Tätigkeit ist sie ebenfalls für die Jugendhilfeplanung zuständig.

Alle Kinder und Jugendlichen sollen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben, an Bildung und Arbeit teilhaben. Für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen gibt es dafür die „Leistungen der Eingliederungshilfe“. Diese unterstützen eine altersgerechte Teilhabe.

Verfahrenslots*innen sind dafür da, junge Menschen mit Behinderung und ihre Familien durch das komplexe Sozialleistungssystem zu begleiten. Sie bieten unabhängige Orientierung und Unterstützung. Sie helfen betroffenen jungen Menschen und ihren Familien kostenfrei, um ihnen eine bestmögliche Teilhabe zu ermöglichen. Ihre Arbeit umfasst drei zentrale Schwerpunkte: Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung.

Ein wesentlicher Aspekt ist die Beratung von Familien mit Kindern oder Jugendlichen, die eine Beeinträchtigung haben oder davon bedroht sind. Dabei geht es nicht nur um individuelle Unterstützung, sondern auch darum, die Strukturen und Möglichkeiten der Eingliederungshilfe verständlich zu machen.

Ein weiteres Ziel ist die Öffentlichkeitsarbeit. Durch gezielte Maßnahmen soll das Angebot bekannter gemacht werden, damit betroffene Familien frühzeitig Hilfe erhalten. Dafür werden verschiedenste Kanäle genutzt, um auf die Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen.

Ein dritter Schwerpunkt liegt in der Weiterbildung. Sie nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil, etwa zu Themen wie Autismus oder Rehabilitation, um ihre Beratungsqualität stetig zu verbessern. Zudem vernetzt sie sich mit relevanten Akteuren wie dem Landratsamt, anderen Verfahrenslots*innen, Rehaträger*innen und Selbsthilfegruppen. Dabei ist ihr Fokus darauf gerichtet, das Beratungsangebot optimal zu gestalten, sodass Familien die bestmögliche Unterstützung erhalten und sich im komplexen System der Sozialleistungen besser zurechtfinden.

Renate Standfest (Grünen) möchte wissen, ob die Aufteilung ihrer Stelle, zur Hälfte bei der Jugendplanung und zur anderen Hälfte als Verfahrenslotsin, Synergien hervorbringt oder vielleicht sogar hinderlich sei. Wie halte man es da in anderen Landkreisen?

Frau Graf entgegnet, dass sie durch diese Kombination hauptsächlich Vorteile sehe, da sie auch die entsprechenden Angebote und Leistungen kenne. In anderen Landkreisen werde es ganz unterschiedlich gehandhabt – es gäbe Stellenkombinationen wie bei ihr, aber auch Vollzeit-Verfahrenslots*innen.