BSL: Baubeginn im Herbst 2022

Die bauliche Sanierung der Beruflichen Schulen Landsberg beginnt im Herbst diesen Jahres. Das Architektenbüro Kern stellt die einzelnen Bauabschnitte vor: Es soll nicht nur eine neue Mensa entstehen, sondern u.a. auch eine Werkstatthalle für den KFZ-Bereich und Photovoltaik-Flächen auf den Dächern.

Die bauliche Situation an den Beruflichen Schulen in Landsberg ist bekannter Maßen kritisch, und nach 40 Jahren Schulbetrieb eine Generalsanierung überfällig. Eine Bestandsaufnahme 2020 hatte deutliche Mängel aufgezeigt: ungenügender Brandschutz auf den Fluren, undichte Dachfenster, eindringendes Wasser und sanierungsbedürftige Fassaden. Vor allem die Werkstätten sind davon betroffen. Letztes Jahr wurden bereits erste Planungen für einen Umbau und die Sanierung vorgestellt.

Das Architekturbüro Kern erläutert in der heutigen Sitzung die einzelnen Bauabschnitte zur Grunderneuerung der Schule: Zunächst sollen die Turnhalle saniert und Photovoltaik-Flächen auf den Dächern angebracht werden. Diese liefern Strom für den Grundbedarf der Schule.

An die Turnhalle schließt eine neue Mensa mit einer Glasfassade an. Im ersten Obergeschoss sind Klassenzimmer und eine Lernlandschaft vorgesehen. Der Verwaltungstrakt wird ebenfalls saniert und um ein Obergeschoss erweitert, um so zusätzlichen Platz zu schaffen und den Personenfluss besser zu steuern.

Der Baubeginn für diesen Abschnitt startet voraussichtlich im September 2022, beginnend mit Rückbauarbeiten, dem Umbau des Verwaltungstraktes und den Übergangslösungen für den Betrieb der Schule. So sollen z.B. sechs Klassenzimmer ausgelagert werden. Im Frühjahr 2023 wird dann der Neubau der Mensa angegangen, parallel dazu die Turnhalle saniert. Bis Herbst 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Im zweiten Abschnitt entsteht u.a. hinter den alten Werkstätten eine neue Werkstatthalle für den KFZ-Bereich mit integrierten Klassenzimmern und verstellbaren Zwischenwänden. Auf diese Weise befinden sich Theorie und Praxis in unmittelbarer Nähe. Ein überdachtes Lager ist im Außenbereich verortet. Hierfür wird der Baubeginn 2023/2024 angepeilt und soll bis 2026 dauern.

Die letzten beiden Abschnitte umfassen z.B. die energetische Gesamtsanierung der Außenhülle, die Integration eines neuen FOS-Zweiges „Gestaltung“ oder die Sanierung der gesamten Aula, sowie die Unterbringung Fachbereichs Metall in einem erdgeschossigem Gebäude in Holzbauweise. Als Bauende wird das Jahr 2029 angestrebt.

Der gesamte Schulkomplex wird von einem intensiv begrünten Außenbereich eingerahmt. Hier sollen z.B. nicht nur Erholungsstätten wie die „Schülerinsel“ entstehen, sondern auch Möglichkeiten für Unterricht im Freien geschaffen werden.

Die Kosten für die ersten beiden Abschnitte belaufen sich voraussichtlich auf 44 Millionen Euro, die Gesamtkosten auf rund 93 Millionen Euro.

In der folgenden Diskussion wird u.a. der effizientere Energiestandard KFW 40 angesprochen, der nun für alle Gebäude gelten soll. Auf diese Weise wolle man die Schulgebäude für kommende Jahre energieautarker gestalten. Auf die Frage, wie viele Fördermittel insgesamt zur Verfügung stehen, antwortet die Verwaltung, sie gehe von 25-27% der Gesamtkosten aus.

Renate Standfest (B90/Die Grünen) spricht die deutlich gestiegenen Kosten an – ursprünglich ging man von 51 Millionen Euro Gesamtkosten aus. Hierfür seien laut Verwaltung letztlich mehrere Gründe verantwortlich, nicht nur die rapide steigenden Baukosten allgemein, sondern auch die umfassendere Ausstattung der Schule im IT-Bereich, die modernen Werkstätten oder die Einrichtung eines neuen Zweiges in der FOS. Auch die bessere Energieeffizienz führe zu höheren Ausgaben.

Peter Friedl (B90/Die Grünen) fragt nach, ob Stromspeichersysteme für die PV-Anlage vorgesehen seien oder diese nachgerüstet werden könnten. Die Verwaltung versichert, dass dies möglich sei und es dafür auch eine separate Förderung gebe. Man wolle allerdings mit der Anschaffung noch warten, da sich die technische Entwicklung auf diesem Sektor voraussichtlich in den nächsten Jahren deutlich verbessere.

Der Kreisausschuss befürwortet einstimmig das Bauvorhaben.

Kommentar: Die Sanierung der Beruflichen Schulen ist dringend nötig und wird nun zügig umgesetzt. Der Umbau und die Erweiterungen sichern ihre Zukunftsfähigkeit: Flexible Werkstätten mit angegliederten Klassenzimmern, eine innovative Lernlandschaft und eine der Schülerzahl gerechten Mensa. Absolut begrüßenswert ist die Installation von Photovoltaik-Flächen, und zumindest ist eine Stromspeicheranlage angedacht.

Man sollte allerdings die Gesamtkosten kritisch im Auge behalten: ursprünglich waren für alle Bauabschnitte zusammen 51 Millionen Euro eingeplant. Eine frühere Schätzung des ersten Abschnittes kam auf 29 Millionen Euro. Aber es ist ja absolut notwendig, dass Mittel für die Bildung bereit gestellt werden. Wie dann allerdings ein neues Landratsamt finanziert werden soll, leuchtet angesichts dieser hohen Baukosten nicht ein.