Kreisausschuss vom 18.05.21

Generalsanierung der Beruflichen Schulen Landsberg

Die bauliche Sanierung der Beruflichen Schulen Landsberg steht an. Das Architekturbüro Kern stellt nun den ersten Bauabschnitt vor. Es soll nicht nur eine neue Mensa entstehen, sondern auch eine Werkstatthalle für den KFZ- und Baubereich und eine eigene Fotovoltaik-Anlage.

Die bauliche Situation an den Beruflichen Schulen in Landsberg ist stellenweise kritisch. Nach 40 Jahren Schulbetrieb ist eine Generalsanierung überfällig. Eine Bestandsaufnahme im letzten Jahr hat deutliche Mängel aufgezeigt: ungenügender Brandschutz auf den Fluren, undichte Dachfenster, eindringendes Wasser und sanierungsbedürftige Fassaden. Vor allem die Werkstätten sind davon betroffen, sie sollen im letzten Bauabschnitt sogar vollständig zurückgebaut werden.

Das Architekturbüro Kern erläutert die Maßnahmen im ersten Bauabschnitt. Er sieht vor, die Turnhalle zu sanieren und eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach anzubringen. Sie liefert Strom für den Grundbedarf der Schule.

Der Verwaltungstrakt wird ebenfalls saniert und um ein Obergeschoss erweitert, um so zusätzlichen Platz zu schaffen und den Personenfluss besser zu steuern.

Hinter den alten Werkstätten entsteht eine neue Werkstatthalle für den KFZ-, Bau- und Maurerbereich mit integrierten Klassenzimmern und verstellbaren Zwischenwänden. Dort ist ebenfalls die Hausmeisterwerkstatt geplant. Ein überdachtes Lager ist im Außenbereich verortet.

Bei der Dämmung der Fassaden soll der Energiestandard KfW 40 überwiegend erreicht werden, die Planungen dazu sind noch nicht vollständig abgeschlossen.

Die Kosten für diesen Abschnitt werden mit 36,4 Millionen Euro veranschlagt – das beinhalten die komplette Innenausstattung und Baunebenkosten. Die erste Bauphase beginnt 2022 und wird voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein. Währenddessen soll der Schulbetrieb ungehindert stattfinden. Das Bauvorhaben wurde einstimmig befürwortet.

Kommentar: Die Sanierung der Beruflichen Schulen ist dringend nötig und wird nun zügig umgesetzt. Der Umbau und die Erweiterungen sichern ihre Zukunftsfähigkeit: Flexible Werkstätten mit angegliederten Klassenzimmern, eine innovative Lernlandschaft und eine der Schülerzahl gerechten Mensa. Absolut begrüßenswert, dass auf dem Turnhallendach eine Fotovoltaik-Anlage errichtet wird.

Nur schade, dass die Dämmung lediglich den KfW Standard 40 erfüllt – an dieser Stelle ist möglicher Weise zu wenig Ehrgeiz beim Klimaschutz zu spüren – vielleicht eine verpasste Chance. Hierzu gibt es bereits einige Projekte mit Modellcharakter für öffentliche Gebäude, die einem sog. Passivhaus-Standard entsprechen. Siehe dazu z.B. die Grundschule Peine in Stederdorf oder die Passivhaus-Schule am Riedberg in Frankfurt am Main.

Man sollte ebenfalls die Gesamtkosten kritisch im Auge behalten: ursprünglich waren für alle Bauabschnitte zusammen 51 Millionen Euro eingeplant. Eine frühere Schätzung des ersten Abschnittes kam auf 29 Millionen Euro. Der nun vorliegende Plan beziffert die Ausgaben auf 36,4 Millionen Euro, eine sehr deutliche Steigerung – auch wenn hier die Innenausstattung und Baunebenkosten enthalten sind.

Die Beruflichen Schulen Landsberg Foto: B90/Die Grünen