Naturvielfalt Landsberg: Neue Projekte

Naturvielfalt Landsberg schlägt in der Umweltausschusssitzung vom März 2022 Projekte für die kommenden Jahre vor.

Angedacht ist als erster Vorschlag „Schillernde Vielfalt – Das Jahr der Exoten“. Als Aufmacher hält der allseits beliebte Eisvogel her. Dieser Themenkreis soll den Fokus auf schöne, auffällige Arten in Bayern richten. Verbunden mit der Fragestellung – was haben sie davon, wollen sie sich als Mimikry schützen oder wollen sie mit ihrer Farbenpracht die Partner*innen anlocken? Aber nicht nur einheimische Arten werden genauer betrachtet, sondern auch „Einwanderer“ wie z.B. der Waschbär oder das Springkraut. Die Realisierung erfolge als Projektausstellung oder evtl. auch als Wanderausstellung unterteilt in heimische und nichtheimische Arten. Ein Beobachtungsguide könnte dazu entwickelt werden, der darüber Auskunft gibt, wo im Landkreis diese zu sehen sind.

Der nächste Projektvorschlag „Der Ruf der Natur“ befasst sich mit den zahlreichen Geräuschen, Klängen und Lauten, die in der Natur zu hören sind. Dabei sind nicht nur Singvogelstimmen oder das Wasserplätschern gemeint, auch das Rauschen des Windes, das Brummen der Insekten, aber auch die Geräusche, die aus unserer Zivilisation stammen. Eine achtsame akustische Wahrnehmung der Umgebung. Was machen die Geräusche in der Natur mit uns, wie hören wir hin? Dazu sind große „Horchrohre“ angedacht, die wie überdimensionierte Trichter in die Natur gerichtet werden und man selbst so den vollen Klang erfahren kann. Diese soll es in verschieden Ausführungen geben, mal zum Reinsetzten, mal mit Sonnenliege zum Entspannen oder wie ein Fernrohr zum Anvisieren. Hier wäre auch ein musikpädagogisches Angebot für Kinder möglich, mit Dingen aus der Natur Musik zu machen. Angedacht sind auch Führungen, aber auch ein Soundbook im Internet wäre denkbar.

Schließlich der dritte Vorschlag „Das Jahr der Aue“. Dieser Themenkreis befasst sich mit dem einzigartigen Biotop der Flussauen. Im Landkreis Landsberg sind noch einige erhalten, allerdings wurden aber auch viele im Laufe der Jahre zerstört. Die Fragestellung wäre hier, wo sind intakte Auen und sind sie gefährdet. Welche Besonderheiten sind in diesem Lebensraum vorhanden, wie haben sie sich entwickelt, wie waren sie früher, wie sind sie heute, wie sieht ihre Zukunft aus. In diesem besonderen Lebensraum tummelt sich eine Vielzahl der Arten, auch z.B. der Biber, der hier eine besondere Rolle einnimmt. Die Realisierung wäre mit einer Wanderausstellung verbunden. Auch die Errichtung von Bohlenwegen in einer Flussaue wäre denkbar, Wanderrouten könnten ausgewiesen werden. Als länger angelegtes Projekt könnte eine trocken gelegte Aue wieder belebt und der Prozess der Renaturierung dabei begleitet werden.

Da es schon Ende März ist, schlägt Naturvielfalt Landsberg vor, ein kompakteres Thema für dieses Jahr zu wählen und evtl. das Auen-Thema über die zwei folgenden Jahre zu legen.

Der Umweltausschuss folgt der Empfehlung einstimmig und wählt „Der Ruf der Natur“ als Thema für 2022 und „Das Jahr der Aue“ für 2023/2024

https://www.naturvielfaltlandsberg.de/