In der Sitzung des Umweltausschusses vom März 2022 gibt der Landkreis einen Zwischenbericht über sein aktuelles Engagement in Sachen ÖPNV.
Gerade zwei Tage zuvor wurde im Kreisausschuss das neue Klimaleitbild vorgestellt. Dort heißt es u.a. der Landkreis will die Attraktivität der Bahn- und Busverbindungen verbessern, die Bürger*innen für die Nutzung des ÖPNV sensibilisieren und flexible Mobilitätsangebote weiter ausbauen.
Immerhin strebt die Verwaltung, wie man in der aktuellen Sitzung des Umweltausschusses erfahren kann, eine Erweiterung der Anruf-Sammeltaxis an. Sie sollen auf fast alle Bereiche des Landkreises ausgedehnt werden, man ist in Gesprächen, die bestehenden Lizenzen laufen bald aus und müssen ohnehin erneuert werden.
Als es dann zur Vorstellung des Probebetriebs einer Buslinie zwischen Dießen und Herrsching kommt, stellt sich am Ende heraus, dass er nicht wie es eben an der Wand zu sehen war, noch in diesem Jahr startet, sondern erst einmal in die Zukunft verschoben wird. Der Grund: ein Nachbarlandkreis kann sich zunächst nicht an der Finanzierung beteiligen.
Kommentar: Die Ausweitung der Sammel-Taxis ist durchaus ein positiver Schritt. Allerdings können solche Angebote keine Buslinien ersetzten. Die breite Akzeptanz, das weiß man mittlerweile, ist eher schlecht, aber besser als nichts. Das finanzielle Risiko für den Landkreis ist dabei gering. Prima, so kann man sich Klimaschutz auf die eigenen Fahnen schreiben, ohne groß investieren zu müssen. Fazit: Irgendwie trotzdem deprimierend. Anruf-Sammeltaxis sollten eine Ergänzung des Bus- und Bahnbetriebs sein und Linienbusse sollten tatsächlich einmal fahren.