Die Grünen-Kreisrätin Daniela Groß äußert Kritik an der Entscheidung der Verwaltung, freiwerdende Stellen für ein halbes Jahr unbesetzt zu lassen – trotz des bestehenden Fachkräftemangels. Ihrer Meinung nach sei dieses Vorgehen widersprüchlich und schade der Attraktivität des Landratsamtes als Arbeitgeber. In einer Anfrage bat sie daher um eine Stellungnahme.
Die Verwaltung erklärt, dass diese Maßnahme im Rahmen einer Klausur mit den Abteilungsleitungen beschlossen wurde, um Einsparpotenziale zu identifizieren. Ab Oktober sollen durch die temporäre Nichtbesetzung aller vakanten Stellen personelle Kosten eingespart werden. Dies werde von allen Abteilungen mitgetragen.
Daniela Groß stellt infrage, ob dies in allen Bereichen sinnvoll sei, und erkundigt sich nach möglichen Ausnahmen, etwa bei Stellen im Wohngeldbereich. Die Verwaltung bestätigte daraufhin, dass es im sozialen Bereich Ausnahmen gebe – insbesondere dort, wo soziale Härten vermieden werden müssten.
Die Diskussion um Personalpolitik und Sparmaßnahmen bleibt damit weiter aktuell.
Kommentar von Kilian Fitzpatrick (Kreisrat): Sparen auf dem Rücken der Beschäftigten: Der beschlossene temporäre Stellenstopp in der Verwaltung wirkt wie ein politisches Signal, das am falschen Ende ansetzt. In Zeiten akuten Fachkräftemangels bewusst Stellen eine Zeit lang unbesetzt zu lassen, ist nicht nur widersprüchlich, sondern auch riskant. Wer qualifizierte Bewerber*innen warten lässt oder gar verliert, verspielt langfristig die Handlungsfähigkeit der Verwaltung. Statt starrer Vorgaben braucht es eine kluge, differenzierte Personalplanung – und ein klares Bekenntnis zur Stärkung der Verwaltung als attraktiven Arbeitgeber. Andernfalls wird die kurzfristige Kostenersparnis langfristig teuer bezahlt – durch Frust, Ineffizienz und sinkende Servicequalität.