Grüner Antrag: Beratungsstelle für Opfer von sexualisierter Gewalt

Im Juni dieses Jahr teilte die Fachstelle SeM (Opfer von sexuellem Missbrauch) mit, dass sie ihre Beratung Ende September einstellen werde. Grund hierfür sei, dass der Beratungsaufwand mit dem derzeitigem Stundenkontingent nicht mehr durchführbar sei. Vorangegangen war die Ablehnung einer Stundenerhöhung im Jugendhilfeausschuss des Landkreises Landsberg.

Daher wird im Antrag von B90/Die Grünen gefordert, dass die Verwaltung sich umgehend mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege in Verbindung setzt, um eine Vollzeitstelle für Fachberatung für Betroffene sexualisierter Gewalt zu schaffen. Falls sich kein Träger finden lässt, müsse der Landkreis eine eigene entsprechende Stelle schaffen.

Untersuchungen zu diesem Thema zeigen deutlich, dass auch im Landkreis Landsberg die Zahl der Fälle zunimmt. Alleine von 2017 bis 2021 stiegen z.B. die Beratungsfälle in der Familienoase von 27 auf 59 Beratungsgespräche an. Ziel ist es betroffenen Menschen – Kindern, Jugendlichen wie Erwachsenen – weiterhin eine zuverlässige Anlaufstelle zu bieten.

Die Verwaltung bestätigt die Notwendigkeit einer entsprechenden Fachberatungsstelle und weist u.a. darauf hin, dass allerdings kein freier Träger Interesse an der Fachstelle bekundet habe, räumt aber ein, dass die Stelle möglicher Weise auch hausintern besetzt werden könne. Zur Vorberatung solle der Antrag in den zuständigen Jugendhilfeausschuss verwiesen werden.

Der Kreisausschuss befürwortet das Vorhaben einstimmig.