Auswirkungen der Ukraine-Krise

Auswirkungen der Ukraine-Krise auf den Landkreis Landsberg – aktuelle Informationen.

Auch wenn die Ukraine auf den ersten Blick nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschland liegt, so machen sich die Auswirkungen des Russischen Angriffskrieges auch hier bemerkbar. Schon in der letzten Sitzung des Kreistages wurde deutliche, dass im Landkreis ebenfalls Anstrengungen nötig sind, um mit dieser Krise umzugehen.

Wegen des Konfliktes in ihrer Heimat, fliehen viele Ukrainer*innen vor Gewalt und Zerstörung. Dabei handelt es sich laut Verwaltung hauptsächlich um Frauen, Kinder und Senioren. Nach aktuellen Angaben sind im Landkreis Landsberg derzeit 972 Geflüchtete registriert. Über die tatsächliche Zahl kann die Verwaltung keine Angaben machen, da man davon ausgeht, dass einige von ihnen einfach nur bei Freunden und Verwandten unterkommen, ohne die Behörden davon in Kenntnis zu setzten – zumal es keine Meldepflicht für sie gibt. Von den erfassten sind 277 Personen in Einrichtungen des Landkreises untergebracht, die überwiegende Mehrheit in Privatunterkünften, bzw. bei Bekannten oder Verwandten.

Von Seiten der Bürger*innen erfolgten zahlreiche großzügige Unterstützungsangebote aller Art, die von warmen Mahlzeiten, Hilfe bei Übersetzungen, Sachspenden oder Wohnungsangebote reichen – nicht nur von Privatpersonen, sondern auch von Firmen.

Der rechtliche Rahmen für Kriegsgeflüchtete sieht eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung von einem Jahr vor, finanzielle Leistungen nach dem Asylgesetz, Krankenhilfe und umgehend Zugang zum Arbeitsmarkt, sowie Sprach- und Integrationskurse.

Laut Verteilungsplan muss der Landkreis Landsberg pro 50.000 Flüchtende, die in Bayern eintreffen, 462 aufnehmen. Diese Quote ist mit der derzeitigen Situation allerdings schon überschritten. Etwa 50 Personen treffen täglich aufgrund ihrer Eigeninitiative oder privater Hilfe im Landkreis ein; etwa alle zwei Wochen werden 100 von der Bayerischen Regierung zugeteilt. Die Verwaltung geht von einer deutlichen Zunahme in der nächsten Zeit aus.

Für die Unterbringung eignen sich Gastfamilien nur bedingt, bzw. sind nur vorübergehend sinnvoll. Daher ist die Verwaltung – ähnlich wie in den Jahren 2014/2015 – intensiv auf der Suche nach zusätzlichen, längerfristigen Unterkünften. So sind Plätze z.B. im ehemaligen Weggenossenheim in Riederau, auf dem ehemaligen Flugplatzgelände Penzing oder im Jugendübernachtungshaus Utting bereits belegt oder in Kürze verfügbar. Die ehemalige Soccerhalle in Kaufering soll wieder als Drehscheibe für kurzfristige Unterbringungen reaktiviert werden. Aber auch dezentrale Wohnmöglichkeiten bestehen bereits und werden weiter nach Möglichkeit akquiriert.

Auf Seiten der Verwaltung wurde die Aufstockung des Personals in den entsprechenden Bereichen, Ausländeramt, Gesundheitsamt und Hochbau, bereits vom Kreistag in der letzten Sitzung genehmigt. So will man die gestiegenen Anforderungen auf diesen Gebieten meistern. Die zusätzlichen Stellen seien schon ausgeschrieben.

Die bisherige und angestrebte Unterstützung reicht von den grundlegenden Dingen wie Unterbringung, Versorgung, Gesundheits-Checks, bis hin zu Kinderbetreuung in Spielgruppen, Sprachkursen oder digitalem Unterricht für Schulkinder in ihrer Landessprache. In einigen Schulen sind pädagogische Willkommensklassen bis zum Ende des Jahres vorgesehen.

Bürger*innen aus dem Landkreis Landsberg, die Unterstützung für Verwandte oder Freunde aus der Ukraine suchen, bzw. auch mögliche Unterbringunsmöglichkeiten anbieten möchten, können sich unter folgender E-Mail oder über das Internet an das Landratsamt Landsberg wenden:

E-Mail: ukrainehilfe@lra-ll.bayern.de

Webseite: https://www.landkreis-landsberg.de/aktuelles/fluechtlinge-aus-der-ukraine/