Neue Ampelanlage am Ortseingang Kaufering

Die Kreuzung der Kreisstraßen LL22 und LL20, Viktor-Frankl-Straße und Augsburger Straße am Ortseingang Kaufering, soll modernisiert und sicherer gemacht werden.

Im Kreuzungsbereich der Viktor-Frankl-Straße und Augsburger Straße am Ortseingang Kaufering kam es in den letzten Jahren zu einer Häufung von Unfällen – mit steigender Tendenz. Alleine 2021 zählte man sechs Zwischenfällen mit zehn Verletzten; das waren so viele wie in den gesamten drei Jahren zuvor. Die Ursache hierfür sind u.a. die nur ungenügenden Verkehrsleitung, wie etwa fehlende Signale für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, sowie keine eigene Ampel für PKW, die aus Richtung Landsberg in die Viktor-Frankl-Straße einbiegen. Auch eine Möglichkeit, die Augsburger Straße zu überqueren, fehlt an dieser Stelle. Die Ursache der Unfälle liege meist darin, dass Radfahrer*innen von abbiegenden Autos übersehen werden und es in Folge dessen zu Kollisionen entweder mit den Radfahrer*innen selbst oder anderen Teilnehmer*innen kommt. Glücklicherweise waren die Unfälle bisher nicht schwer, doch das Gefahrenpotential ist beachtlich. Die Kreuzung wurde 1996 in der heutigen Form gebaut. Inzwischen zeige sie auch deutliche Verschleißspuren, was ebenfalls für eine Erneuerung spräche.

Nun präsentiert die Verwaltung mehrere Umbaumöglichkeiten. Varianten eins und zwei schlagen ein mehrspurigen, sogenannten Turbokreisverkehr mit Unterführungen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vor. Variante drei und vier beschreiben eine neue Ampelanlage mit verbesserter Verkehrsführung und Signalen für alle Abbiegespuren und Übergänge. Variante fünf steht für einen Turbokreisel ohne Unterführungen, aber mit Abbiegespuren für PKW. Bei letzterer müssten Fußgänger*innen und Radfahrer*innen Umwege in Kauf nehmen, da sie die Straße im unmittelbaren Kreuzungsbereich nicht überqueren können.

Ein Gutachten zur Verkehrssicherheit bescheinigt allen Möglichkeiten einen annehmbaren Standard, wobei Nummer drei, die ausgebaute Ampelanlage, eine der sichersten sei. In Sachen Verkehrsqualität läge hingegen Varianten eins und zwei vorne. Grund hierfür sei der verbesserte Verkehrsfluss, der bei Variante drei natürlich durch die Ampelschaltung unterbrochen würde – so wie es bei der Kreuzung im Moment auch geschieht.

Finanziell bewegen sich die Umbaupläne von der teuersten Variante eins, der Turbokreisel mit Unterführungen, bei etwa 5 Millionen Euro, bis zur günstigsten Variante drei, der ausgebauten Ampelanlage, bei etwa 1 Million Euro. Je nach Variante können bis zu 40% Förderung von der Regierung von Oberbayern erfolgen.

Die Umbaumaßnahmen berücksichtigen nicht nur das jetzige Verkehrsaufkommen, sondern schließen mögliche Entwicklung bis zum Jahr 2035 ein. Die Verwaltung selbst favorisiere Variante drei. Der Marktgemeinderat Kaufering hatte sich zuvor in einer Sitzung ebenfalls mehrheitlich für diese Variante ausgesprochen.

In der folgenden Diskussion kam u.a. von Alexander Herrmann aus der Grünen Fraktion die Frage auf, wie lange die Umbaumaßnahmen dauern. Die Verwaltung schätzte die Umbauzeit auf etwa fünf Monate. Der Verkehr müsse in dieser Zeit umgeleitet werden. Baubeginn wäre voraussichtlich im Frühjahr 2023.

Der Kreisausschuss spricht sich einstimmig für Variante drei aus.

Kommentar: Positiv, dass die Sicherheit von Fußgängern*innen und Radfahrer*innen bei der Umbauplanung so stark berücksichtig wird. Für diese Variante spricht ebenfalls, dass sie die deutlich günstigere Lösung ist. Letztlich bedeutet das auch, dass der Verkehrsfluss vergleichbar zur jetzigen Situation bleibt. Ein Turbokreisel wäre nicht nur ein erheblich teureres Unterfangen mit größerem Flächenverbrauch, sondern hätte wahrscheinlich das Verkehrsaufkommen langfristig gesteigert.